22 Siege aus 26 Spielen. So beendete die U20 des EHC Straubing die vergangene Saison wohlverdient als Bayerischer Meister. Der Aufstieg blieb dafür lange Zeit unklar. Nachdem bei der Bewerbung für die DNL III ein Formfehler unterlaufen ist, musste der Antrag beim Nachwuchsausschuss des DEB entschieden werden – dies geschah nun zu Ungunsten des EHC Straubing.
Mitte Februar 2022: Der EHC Straubing reicht seine Bewerbung für den Aufstieg der U20 beim DEB ein (Anm.: die U20, die bisher in den Ligen des BEV spielte, muss sich zwecks des Aufstiegs beim DEB bewerben). Nur eine Woche später wird seitens des DEB mitgeteilt, dass dem EHC ein Formfehler unterlaufen sei und die Bewerbung zwei Wochen zu spät eingegangen ist. Der EHC Straubing werde nicht für die Ligaplanung der DNL III berücksichtigt, da der 31. Januar der Stichtag sei. In einem Telefonat zwischen EHC und DEB wurde noch zugesichert, dass eine nachträgliche Bewerbung möglich sei. „Die Ligeneinteilung benötigt einen gewissen Vorlauf und da sind Sie halt zwei Wochen zu spät dran. Wir besprechen Ihren Antrag aber gerne beim Nachwuchsausschuss des DEB im Mai“, so die offizielle Antwort des DEB.
Anfang März 2022: Die Saison ist geplagt von Corona, Spiele müssen krankheitsbedingt verschoben werden; teilweise sogar schon zum 4. Mal. Dennoch bleibt die Mannschaftsleistung der U20 konstant hoch. Sie liefert sich einen Kampf mit dem EHC Klostersee und am Ende entscheidet ein Punkt. Ein Punkt, den sich die U20 durch einen Overtime-Sieg errungen hatte, ist ausschlaggebend für den Titel: Bayerischer Meister U20.
Ende März, unter frenetischem Beifall der Tigers-Fans, wird die U20 während des Penny DEL Spiels (Anm.: Straubing Tigers – Düsseldorfer EG) geehrt, doch wie es in der Liga weitergeht, bleibt weiterhin unklar.
Mitte Mai: Zahlreiche Telefonate mit dem DEB sind nicht aufschlussreich. Die Ausschüsse sind noch nicht gebildet, eine Entscheidung über den Aufstieg wird sich verschieben. Vermutlich auf Juni. Letztendlich wird es der 14. Juli werden, an dem, nach Nachfrage beim DEB, die Entscheidung über Aufstieg oder eben Nicht-Aufstieg fällt. Peter Zankl: „Seit heute haben wir die Gewissheit. Die U20 wird nicht aufsteigen. Der DEB hat in seinem Nachwuchsausschuss einstimmig beschlossen, dass der Straubinger Antrag abgelehnt wird.“ Grund für die Ablehnung sei ein Formfehler, man gratuliere dem EHC Straubing zwar zur Meisterschaft, aber die Bewerbung kam einfach zu spät.
Oliver Vöst: „Das ist ganz bitter. Die Mannschaft hat sich für den Aufstieg aufgeopfert und hart gekämpft. Die Trainer Christian Penzkofer und Peter Hampl haben unermüdlichen Einsatz gezeigt, um die Mannschaft zu Höchstleistungen zu bringen. Dass der DEB nun gegen uns entschieden hat, ist wirklich traurig und enttäuschend für die ehrenamtliche Nachwuchsarbeit. Dabei haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ein für uns positives Ergebnis zu bewirken“.
Doch wie geht es nun weiter? Die Mannschaft wurde nach dem Erhalt der Absage informiert: „Die Stimmung ist nun natürlich geknickt. Viele Spielerinnen und Spieler haben bereits ihren Abgang zu anderen Vereinen angekündigt, was wir ihnen nicht verübeln können. Dennoch müssen wir jetzt nach vorne blicken und den Aufstieg erneut forcieren. Damit auch kein Formfehler unterläuft, werden wir gleich zu Beginn der Saison eine Bewerbung an den DEB schicken“, so Phillipp Hentschel über die verzwackte Situation. Zudem würden aktuell Gespräche mit dem Verband geführt. Hentschel meinte zudem: „Ich möchte mich im Namen der Vereinsführung des EHC Straubing vielmals bei Spielerinnen und Spieler, Eltern und Fans entschuldigen. Die Leistung der Mannschaft war überragend und alle hätten den Spielerinnen und Spieler den Aufstieg gegönnt. Dass ein Formfehler über den Nichtaufstieg entscheidet, haben wir uns zuzuschreiben. Gleichzeitig finde ich das Vorgehen des Verbands zweischneidig und intransparent. Die DNL I wird von zehn auf zwölf Mannschaften aufgestockt. Aus der DNL II werden bspw. Mannschaften in die DNL I berufen, die sich weder sportlich qualifiziert noch beworben haben, wir jedoch, zwar um zwei Wochen zu spät beworben, aber sportlich qualifiziert, werden abgelehnt.“
Text: Phillipp Hentschel, Armin Holl-Wagner
Foto: Impression (c) Manuel Buschendorf