EHC Nachwuchs im Fokus

Donnerstag, 13. März 2025
13.03.2025

Für die Nachwuchsmannschaften des EHC Straubing neigt sich die Saison dem Ende zu. Unterdessen wird bereits mit Hochdruck an den Grundlagen für die neue Saison gearbeitet. Daher ist es an der Zeit, um von verschiedenen Stellen ein Fazit zu ziehen und einen Ausblick auf das Sommertraining und die neue Saison zu geben.

Die U13-Mannschaft belegte in der Gruppenphase der Bayernliga mit 21 Punkten aus zwölf Spielen den vierten Platz. Damit ging es für die U13 in die Qualifizierungsrunde, die sie zu Redaktionsschluss souverän mit 33 Zählern aus 13 Partien anführen. Dementsprechend ist U13 Headcoach Ed Zawatsky, der das Team im Sommer übernommen hat, mit der sportlichen Entwicklung zufrieden: „Meiner Meinung nach haben die U13 Nachwuchstiger eine gute Balance zwischen Spiel- und Trainingsleistung gefunden. Wir hatten unsere Höhen und Tiefen, aber die Spieler haben hart gearbeitet und im Großen und Ganzen war es eine erfolgreiche Saison.“ Grundlage für den Erfolg sind für Ed mehrere Faktoren: „Unser Trainerstab leistet großartige Arbeit bei der Vermittlung von sowohl Eishockeyfertigkeiten als auch von Stärken abseits des Eises, sodass sich unsere Spielleistungen stetig verbessert haben. Die Kleinfeldspiele in unseren Trainingseinheiten auf dem Eis waren ebenfalls ein Faktor für den Erfolg. Die Spieler haben viele positive Fortschritte gemacht. Vor allem beigetragen haben auch die neuen Umkleideräume … sie bieten ein sehr positives Umfeld für unsere Spieler.“

Altersbedingt werden nach der Saison neue Spieler zur Mannschaft dazukommen, andere dafür gehen. „Darum ist es wichtig, dass wir uns darauf konzentrieren, was für uns erfolgreich war und was vielleicht verbessert werden muss. Wir wollen ein wettbewerbsorientiertes Umfeld schaffen, aber dabei auch den Spaß und die Gesundheit der Kinder nicht vergessen“, so der 56-jährige Kanadier. „Sportlich wollen wir nach der Spielzeit vielfältige Ansätze verfolgen, indem wir nicht so viel auf dem Eis trainieren wie in der Wintersaison, sondern stattdessen unsere neuen Einrichtungen nutzen.“ So soll die Entwicklung im Eishockeysport gefördert werden – und auch Videoanalysen und Eishockeykonzepte sollen eingeführt werden. Als Erfolgsrezept macht die EHC Spielerlegende folgendes aus: „Der EHC muss weiterhin daran arbeiten, ein Ort zu sein, dem Kinder und Eltern vertrauen können und an eine positive Eishockey-Erfahrung für alle Beteiligten glauben.“

Auch für die U17 stand nach der Bayernliga-Vorrunde Rang vier zu Buche – 72 Punkte in 40 Spielen weist die Tabelle aus. Damit qualifizierte man sich für die Meisterrunde. Ende Februar hat man dort 22 Punkte in elf Begegnungen erreicht. U17-Chefcoach Cody Lampl will sich daher noch nicht endgültig in seiner Bewertung festlegen: „Es ist schwierig, die Saison zu bewerten, da es viele Aspekte des Sports gibt. Die Ergebnisse sind nur ein kleiner Teil davon. Man darf den Prozess jedoch nicht austricksen, sonst sind die Siege nicht nachhaltig. Die Ergebnisse zeigen den Kindern, dass sie auf dem richtigen Weg sind, und geben den Spielern Vertrauen in das, was sie tun. Bislang waren wir mit den Ergebnissen erfolgreich, aber wir befinden uns mitten im Kampf um den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse. Jeder einzelne Spieler hat sich durch seine harte Arbeit und sein Engagement stark verbessert. Dadurch sind sie als Team gewachsen und haben es sich erlaubt, zu diesem Zeitpunkt der Saison an bedeutenden Spielen teilzunehmen.“ Für seine Spielerinnen und Spieler ist Cody voll des Lobes: „Ich habe einen enormen Fortschritt in der Arbeitsmoral und beim Engagement der Spieler gesehen. Sie verstehen alle sehr gut, wie wichtig ihre Entscheidungen sind und wie sie sich auf die Mannschaft auswirken.“ Die Ziele zu Beginn der Saison wurden bewusst hoch gesteckt: „Wir wollten uns für die Endrunde qualifizieren, um um den Aufstieg zu spielen. Dieses Ziel wollen wir jetzt erreichen und wir werden sehen, was passiert. Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen, aber noch wichtiger ist, dass wir eine felsenfeste Grundlage für die Zukunft schaffen. Das heißt, wir müssen sicherstellen, dass unsere Spielkultur von großem Charakter, Arbeitsmoral, mentaler und körperlicher Stärke geprägt ist. Die Spieler haben diese Eigenschaften gezeigt, und ich bin sehr stolz darauf.“

Für den Sommer ist die Marschrichtung klar: „Das Ziel für den Sommer ist es, einfach konsequent weiterzuarbeiten. Wenn man ein erfolgreiches Programm haben will, muss man gute Sportler haben. Athleten werden in der Nebensaison aufgebaut und nicht erst auf dem Eis. Wir arbeiten immer daran, die Technik auf dem Eis zu verbessern, aber Kraft, Schnelligkeit und Explosivität baut man abseits des Eises auf. Wir freuen uns alle sehr darauf, die Vorteile der neuen Einrichtungen zu nutzen, für die wir sehr dankbar sind.“ Besonders wichtig sind dem langjährigen Profi dabei Engagement und Beständigkeit: „Ich kann das gar nicht oft genug betonen. Wenn wir diese Eigenschaften haben, werden wir uns weiter gut entwickeln. Wenn die Spieler nicht an uns glauben, können wir nichts erreichen. Als Trainer müssen wir unser Bestes tun, um sicherzustellen, dass alle Vertrauen in das haben, was wir tun und was wir erreichen wollen. Das ist das Wichtigste vor der neuen Saison – und dass wir alle am selben Strang ziehen.“
In dieselbe Kerbe wie die beiden hauptamtlichen EHC-Trainer schlägt auch EHC-Athletikcoach Leo Loibl: „Athletisch gesehen läuft die Saison sehr gut, dort machen die Spieler konstant Fortschritte. Aber sportlicher Erfolg ist mehr als nur Athletik – es geht um Einsatz, Disziplin und die richtige Einstellung. Die Mannschaften haben bewiesen, dass sie bereit sind, hart zu arbeiten, und das spiegelt sich in den Fortschritten wider. Natürlich gibt es immer Dinge, die wir weiter verbessern können, aber die eingeschlagene Richtung stimmt und die Entwicklung der Spieler zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Die harte Arbeit abseits des Eises zahlt sich aus seiner Sicht aus: „Alle Spielerinnen und Spieler haben sich körperlich weiterentwickelt, sind stärker, explosiver, ausdauernder und insgesamt athletischer geworden. Das hat sich auf dem Eis bemerkbar gemacht, alle Mannschaften sind schneller geworden. Im Spiel ist das von großem Vorteil.“

Der Fokus im Sommer liegt zunächst auf der Verletzungsprävention: „Der Körper muss auf die Belastungen der neuen Saison vorbereitet werden. Danach geht es darum, die Basis für eine erfolgreiche Saison zu legen: Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit. Ein starker, robuster Körper ist entscheidend, um die Saison ohne größere Verletzungen durchzustehen und die Leistung über die gesamte Spielzeit auf einem hohen Niveau zu halten. Dabei setzen wir sowohl auf bewährte Methoden als auch auf neue Reize, um die Spieler optimal auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten.“ Athletik ist dabei für Leo kein Selbstzweck: „ Die Grundlagen, die wir im Sommer legen, müssen in der Saison ihre Wirkung zeigen. Eine große Athletik soll uns ermöglichen, unser Spieltempo weiter zu steigern und in entscheidenden Momenten körperlich überlegen zu sein. Wenn wir Disziplin, Einsatzbereitschaft und den unbedingten Willen zur Weiterentwicklung beibehalten, bin ich überzeugt, dass wir in der neuen Saison erneut einen Schritt nach vorne machen werden.“

Für den sportlichen Leiter Benedikt Brückner stimmt der eingeschlagene Weg: „Es wurde vor der Saison viel umgestellt, jeder musste seinen Platz finden. Die Trainingsinhalte sind jetzt auf einem sehr hohem Niveau, was sich in der Entwicklung der Kinder langsam bemerkbar macht. Alle Mannschaften zeigten Fortschritte und konnten auf ihrem Level kleinere bis größere Erfolge erzielen.“ Große Freude macht aus seiner Sicht dieses Jahr die U17-Mannschaft: „Sie ist das Aushängeschild unseres Vereins und Vorbild für alle nachkommenden Mannschaften.“ Das Ziel lag für Benedikt dieses Jahr darin, Standards zu setzen, an denen eine erfolgreiche Nachwuchsentwicklung aufgebaut werden soll: „Sportlich bedeutet das für uns, eine bestimmte Struktur zu haben, welche wir spielen wollen, und dass die Trainingsinhalte zielgerichtet sind. Dies ist in allen Mannschaften erkennbar. Abseits des Eises wurde darauf geachtet, dass der EHC eine Verpflichtung gegenüber jedem einzelnen Kind hat – genauso aber auch jedes Kind gegenüber dem Verein. Das zu erreichen, geht nur über Vertrauen und Respekt und kann keine Einbahnstraße sein“, weiß der sportliche Leiter, der selbst die Mannschaften in den Altersklassen U7 bis U11 betreut. „Hier sind wir einen großen Schritt weiter gekommen – aber noch lange nicht dort, wo wir sein möchten.“ Deshalb ist Veränderung die einzige Konstante: „Im Sommer werden die Inhalte wieder neu angepasst werden. Im Bereich der unteren Altersklassen heißt das, dass wir den Fokus voll auf Ballspiele legen werden. Die Kinder sollen kreativ Lösungen für Probleme finden, das Spielen kann man lernen. Gleichzeitig fördern Ballspiele die Hand-Augen-Koordination, welche immens wichtig in unserem Sport ist. Der obere Bereich kann dank der neuen Infrastruktur endlich im Bereich Kraft zulegen. Gemeinsam mit unserem Athletiktrainer Leo werden wir hier sicher große Fortschritte erreichen können.“ Der Blick richtet sich auch für Benedikt bereits auf die neue Saison: „Wir müssen ein einheitliches, aufeinander aufbauendes System integrieren. Konkret werden wir von der U7 angefangen bis hin zur U17 eine Grundstruktur haben, für jede Altersstufe werden dann jeweils altersgerecht Inhalte hinzukommen. Gleichzeitig werden wir weiter daran arbeiten, unserer Verpflichtung gegenüber den Kindern gerecht zu werden.“ Aber auch die Kinder nimmt er in die Pflicht: „Wir werden unsere Spielerinnen und Spieler dafür sensibilisieren, welche Eigenschaften sie mitbringen müssen, um der beste Spieler oder die beste Spielerin zu werden, welche sie aufgrund ihrer Voraussetzungen werden können.“

Die Verantwortlichen beim EHC Straubing haben die Zukunft also fest im Blick und justieren dabei auch immer wieder nach, um ihre Ziele nachhaltig zu erreichen. Mit dem Neubau des Kabinentrakts haben sich die Rahmenbedingungen deutlich verbessert. Bleibt dem EHC zu wünschen, dass diese Investitionen auch weiterhin Früchte tragen. Und wer weiß … vielleicht steht der ein oder andere Tigers-Profi von morgen bereits für den EHC-Nachwuchs auf dem Eis.





Autor: Florian Stögmüller
Bild: Manuel Buschendorf

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